Seit dem 01. Juli 2020 gelten geringere Mehrwertsteuersätze, was sehr erfreulich ist, auch für meine Kundinnen und Kunden.
In meinen Rechnungen ist genau zu sehen, wie ich diese Ermäßigung voll an die Kunden weitergebe. Ich berechne Stundensätze in Nettopreisen. In einer Extra-Zeile steht dann der Mehrwertsteuer-Betrag, der dazuaddiert wird.
Für die biografischen Gespräche und alles, was mit dem Schreiben von Texten zusammenhängt, kann ich den geringeren Satz von 5% (bisher 7%) berechnen. Für Lektorat und das Verschriftlichen von Interviews jedoch fällt der höhere Satz von 16% (bisher 19%) an.
Die Ersparnis für Sie gilt leider nur bis Jahresende. Also - nicht zu lange warten mit Ihrem Anruf ;-) Ich habe zwar zur Zeit viel zu tun, aber ab Herbst könnte es losgehen mit Ihrer Biografie! Ich würde mich freuen.
Natascha Wodin, Autorin großartiger Romane, darunter
"Sie kam aus Mariupol"
schreibt viel über ihr Leben. Ihre Kindheit war extrem hart.
Auch sie hat ihre schweren Erlebnisse durch das Schreiben entschärft. Aber wichtig: Bevor man mit dem Schreiben beginnt, muss man die Erfahrungen verarbeitet haben.
"Man kann nicht über den Abgrund schreiben,
wenn man noch im Abgrund ist."
Das und vieles andere aus ihrer reichen Schreiberfahrung gibt Natascha Wodin weiter in der sehr empfehlenswerten Sendung "Zwischentöne", die am 4. August 2019 im Deutschlandfunk gesendet
wurde.
Man kann die Sendung hier nachhören, es lohnt sehr.
Die unangenehmen Ereignisse bleiben von selbst im Gedächtnis, dafür brauchen wir nichts zu tun. Viele Jahre später arbeiten wir sie vielleicht schreibend auf.
Die kleinen Dinge, die uns erfreuen, vergessen wir dagegen schnell. Wie können wir sie dennoch festhalten?
Dafür gibt es verschiedene Ideen. Eine ist das
TAGEBUCH FÜR SIEBEN JAHRE.
Es hat für jeden Tag im Jahr sieben Felder. Oben ist auf jeder Seite das Datum vorgedruckt – ohne Jahreszahl. Diese und den Wochentag trägt man jeden Tag selbst ein – und dann besinnt man sich kurz, jeden Abend oder Morgen, was heute beziehungsweise gestern so alles war. Und schreibt die vier, fünf Zeilen hinein.
Aus einem solchen Tagebuch darf ich hier zitieren. Heute als erstes Beispiel der 6. Februar in sieben Jahren:
2007 Regen, 1 Grad plus. Der Große ist zu Besuch und hilft mit dem Computer. Die 15-Jährige bäckt Mutzenmandeln. Omas Päckchen zur Post gebracht. Physiotherapeutin lobt meine Fortschritte.
2008 Aschermittwoch. Stürmisch, 10 Grad plus. Fahrt nach F., die Freunde im neuen Haus besucht. Spaziergang im Dunkeln, mit schönen Gesprächen.
2009 5 grad plus. Mit Fahrrad zur Arbeit. Lebhaftes Gespräch beim Meeting. Die Große trifft Freundinnen zum Tennis. Der Mann ruft an: Er und die Kleine sind gut in F. angekommen.
2010 4 Grad plus, trübes Wetter. Die Kleine hilft mir mit dem Altpapier und mistet den Hasenstall aus, weil meine Schulter heute schlimm ist. – Abends alle zur tollen Theateraufführung in der Schule.
2011 Sonntag. 4 Grad plus, Sonne! Morgens sehe ich: Die Große ist in der Nacht wohlbehalten aus der Disco heimgekommen. Sie geht später joggen, dann zu ihrem Job. Die Kleine darf mit einer Freundin und deren Eltern in den Zoo.
2012 Minus 15 Grad. Viel Papier aufgeräumt und nützliche Notizen wiedergefunden. Nachmittags langer Spaziergang. Brief an Oma eingeworfen. Freundin D. schaut nach ihrer Arbeit vorbei.
2013 Freundin G. schreibt SMS: Ihre Gerichtsverhandlung ist gut ausgegangen!
Eine Biografie-Kundin erzählt:
„Ich bin 1936 geboren. Von klein auf musste ich meine sechs jüngeren Geschwister betreuen, denn die Mutter war krank. Abends hatte ich den gesamten Haushalt zu erledigen, abzuwaschen natürlich von Hand, dann alle Schuhe zu putzen und in einer langen Reihe aufzustellen; ab etwa 22 Uhr war ich mit allem fertig, dann durfte ich Hausaufgaben machen. In der Schule − nach dem Frühstücksabwasch verspätet dort angekommen − “durfte“ ich mit Sondergenehmigung Socken oder Pullover stricken. Nachmittags hütete ich meine Geschwister auf dem Spielplatz, neben mir ein Korb Flickwäsche, zugleich die strenge Pflicht, alle im Auge zu behalten. Mit 13 war meine Schulzeit zu Ende.“
Irgendwo gibt es sie, die Worte eines Menschen, die in ihm leben.
Er (oder sie) hat diese Worte nie ausgesprochen, sie sind ihm selber noch nicht bewusst. Die Biografin sitzt ihm gegenüber, die er bisher nicht kannte, dem er aber vertraut. Jemand, der ihm volle Aufmerksamkeit schenkt. Intensiv zuhört, ohne zu werten, zu kommentieren, ohne diese Einwände zu machen: „Sie hätten doch ...“, „Warum haben Sie nicht ...?“ Viele Male habe ich, die Zuhörerin, erlebt, wie das Schwere, das die Seele seit Jahren belastet hatte, hervorbrach. Und es gab Schweres. Das erste, aus tiefstem Herzen kommende „Danke!“ des Erzählenden folgt meistens gleich nach dem Gespräch.
Manchmal beginne ich zu Hause sofort, ohne die Tonband-Aufzeichnung anzuhören, meine Erinnerung an das Gespräch zu formulieren. Dieser erste kurze Text ist oft eine Quintessenz, ein Kristallisationskern der ganzen Biografie. Er hat schon den Tonfall, der später die ganze Biografie durchklingen wird. Nach der großen, Zeit nehmenden Arbeit des Abschreibens vom Diktiergerät, nun mit der Abschrift vor Augen, sichte ich: Welche großen Themen sind da? Welche konkreten Angaben brauchen wir noch? Formulieren. Überarbeiten. Und der aufregendste Moment: Der erste Text geht an meine Kundin, meinen Kunden, denn nun ist es Zeit für eine Rückmeldung: Bin ich auf dem richtigen Weg? Das Warten beginnt. Der Erzähler, die Erzählerin, erlebt jetzt die Verwandlung ihrer Worte in Geschriebenes. Ein Mensch liest sein eigenes Leben, schwarz auf weiß. Selbstverständlich kennt er, kennt sie bereits jeden einzelnen Fakt − ich habe ja nichts dazuerfunden. Aber doch ... Alle sagen mir nach einigen Wochen, teils sogar erst nach Monaten, wie stark dieses erste Lesen auf sie wirkte. Sie durchlebten das Schmerzhafte noch einmal. Aber auf eine neue Art. Nach dieser Zeit geht es ihnen besser, sie fühlen sich erleichtert.
Es ist keine Therapie, das Biografie-Schreiben. Aber es kann heilend wirken.
Heute, am 1. Juli 2017, blicke ich auf fünf Jahre Selbstständigkeit als freie Autorin. Kleine Zwischenbilanz:
3. Juli 2017 Noch ein Rückblick Mein Lieblings-Lektor
Kann man vom Schreiben leben?
Manchmal.
So manches froh geplante Biografie-Projekt fiel widrigen Umständen zum Opfer. Andere gelangen zur großen Zufriedenheit.
Ich werde weiter empfohlen, aber das reicht nicht immer. Zwischendurch brauchte ich brüderliche Hilfe.
Oliver Domzalski meldete sich in einer langen Durststrecke und fragte, ob ich Zeit hätte. Er selbst war überhäuft mit Aufträgen, da gut vernetzt und als erfahrener Könner weit bekannt, so empfahl er mich einem Verlag.
Meine Probetexte gefielen, und so entstand beim Westend-Verlag „Treffen sich zwei Knochen“, mein erstes medizinisches Sachbuch als Ghostwriterin, ein rundum erfreuliches und gelungenes Projekt. Natürlich mit der Hilfe des versierten Sachbuchlektors Oliver, der lobte, ermutigte, konstruktiv kürzte und auch mal ein fehlendes Kapitel schnell selbst schrieb - zu Hand und Ellenbogen fielen ihm einfach die besseren Fragen ein.
Seitdem arbeiten wir viel zusammen. Es darf auch mal was zum Lachen sein. Näheres demnächst. Danke, lieber Bruder!
Erinnern und Schreiben im Voralbland, 2. Band
Herausgegeben von Claudia Stursberg
Vorrätig bei Buch & Kunst in Bad Boll.
ISBN 3-7347-3061-0
88 Seiten
€ 6,90
Im Dezember erscheint in Bad Boll jeden Abend ein neues beleuchtetes Fenster.
Wer mag, kommt um 18 Uhr vorbei, um das Fenster gemeinsam anzuschauen. Draußen gibt es eine Bewirtung: Punsch und Schmalzbrote. Vielleicht eine kurze Musik.
Das Biografiezimmer ist wieder am 17. Dezember dran. Wir freuen uns auf viele Gäste!
Siebtes Modul: Von 42 bis 49 Jahren.
Kirchheimer Straße 6
73235 Weilheim / Teck
Freitag | 9. Januar 2015 | von 17 bis 20 Uhr |
und Samstag |
10. Januar 2015 | von 10 bis 18 Uhr |
Das Seminar findet mit 10 TeilnehmerInnen statt.
Ein weiteres Seminar mit Hernán Silva-Santisteban ist in Planung. Auskunft über
kontakt@biografieberatung-hernan-silva.de
Neues biografisches Buch erschienen |
Februar 1943: Als Kriegsgefangener in Stalingrad muss Pfarrer Wilhelm Hochweber damit rechnen, im nächsten Moment erschossen zu werden. Er beschreibt später diesen unerträglichen Moment des Versinkens in „völliger Nacht“. Spätestens seit diesem Nahtod-Erlebnis hat Hochweber vor nichts und niemandem mehr Angst. Seine 37 Jahre jüngere Frau erzählt in diesem Buch umfassend und anschaulich, wie er es tat, aus seinem bewegten Leben – von der Jugend als Sohn eines Landwirts über seinen Aufenthalt im Amerika der Prohibition bis zur Nazizeit und den Schrecken des Krieges.
Paperback 16,90 EUR 184 Seiten ISBN: 978-3-8495-8027-8 Größe: 14,8 cm x 21,0 cm |
Hier können Sie das Buch versandkostenfrei bestellen.
SWR 2 Tandem am 21. Mai 2014 |
Ralph Gerstenberg: Fremde Leben festhalten. |
Biografisches Buch fertiggestellt. |
Erschienen am 26. Februar 2014 |
Lebenserinnerungen von Immo Lünzer, Ökologe, Karma-Coach, Netzwerker und Stifter, kritischer Anthroposoph, Kuckuckskind und Biografieberater. Das Buch "LIEBE ÄNDERT ALLES: Karma & Co." ist in der edition winterwork, Leipzig, erschienen. 212 Seiten. |
Hier können Sie das Buch für € 12,90 bestellen.
Geschichten aus meinen Schreibgruppen finden Sie in dem kleinen Bändchen
WASSERSCHIFF UND SCHWARZMUS
- und was das ist, erfahren Sie dort.
Wenn Sie sich für meine Arbeit interessieren, schicke ich Ihnen gern kostenlos eines zu.
Im Dezember erscheint in Bad Boll jeden Abend ein neues beleuchtetes Fenster.
Wer mag, kommt um 18 Uhr vorbei, es wird musiziert, ein bisschen gesungen, vielleicht eine kurze Geschichte vorgelesen, oft gibt es Glühwein, Punsch, Schmalzbrote ...
Das Biografiezimmer war am 17. Dezember dran.
Wir freuen uns schon sehr auf nächstes Jahr
- mit noch mehr Gästen!
Erstes Modul: Von 0 bis 7 Jahren. Die Einheit mit der Welt.
Kirchheimer Straße 6
73235 Weilheim / Teck
Freitag, 24. Januar 2014 | von 17 bis 20 Uhr |
Samstag, 25. Januar 2014 | von 10 bis 18 Uhr |
plus eine Umlage von ca. € 20 für Reisekosten und Raum. (Höhe je nach Teilnehmerzahl).